Wintersonnenwende: Das Licht kehrt zurück

Ab heute tritt die Dunkelheit endlich wieder ein bisschen kürzer! Für die Menschen der Nordhalbkugel ist die Wintersonnenwende seit Jahrtausenden ein bedeutendes Ereignis und wird in vielen Ländern gefeiert, oft mit einer Mischung aus alten Traditionen und neuen Interpretationen.

Skandinavien und die nordischen Länder: Yule
In den nordischen Ländern erinnert das Yule-Fest an alte heidnische Wikinger-Rituale. Traditionell wurde ein großer Holzscheit, der „Julklotz“, im Feuer verbrannt, um Schutz und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr zu erbitten. Heute sind diese Bräuche in die Weihnachtszeit integriert
England und Stonehenge: Mystische Anziehungskraft
Stonehenge ist ein zentraler Ort für die Feier der Wintersonnenwende. Jedes Jahr versammeln sich dort Tausende von Menschen, um den Sonnenaufgang über den uralten Steinen zu beobachten. Dieses Ritual hat sich zu einem modernen Treffpunkt entwickelt, an dem alte und neue Spiritualität verschmelzen.


Deutschland: Rauhnächte
Die Rauhnächte, die mit der Wintersonnenwende beginnen, gelten als eine Zeit des Übergangs und der Mystik. In Deutschland wird geräuchert, um böse Geister zu vertreiben, und viele Menschen nehmen sich Zeit für Orakel und Träume, die das kommende Jahr voraussagen sollen.
China, Japan und Korea: Dongzhi-Fest
In diesen Ländern ist der Winter die Jahreszeit des Yin und der Sommer des Yang. Dongzhi markiert den Wechsel vom Yin in das Yang. Das Dongzhi-Fest steht für die Rückkehr von Gleichgewicht und Harmonie in der Natur. Familien kommen zusammen, um süße Reisbällchen zu essen, die Einheit und Wiedergeburt symbolisieren.


Afghanistan, Iran und Tadschikistan: Yalda-Nacht
Familien und Freund*innen verbringen hier die Nacht gemeinsam, um am Feuer Früchte zu essen und einander Weissagungen vorzulesen. Ursprung des Fests soll die Geburt der persischen Prinzessin und Göttin des Lichts Mithra sein.
USA: Moderne Interpretationen
In den USA wird die Wintersonnenwende vor allem von der New-Age-Bewegung aufgegriffen. Mit Meditation, Yoga und Feuerritualen soll die Wendezeit bewusst erlebt werden. In vielen Städten gibt es öffentliche Feste mit Lichtern, Musik und Tanz, die an die universelle Hoffnung auf ein neues Licht erinnern.

Trotz kultureller Unterschiede verbindet die Wintersonnenwende Menschen auf der ganzen Welt. Sie lädt dazu ein, innezuhalten und das Dunkel des Winters als Teil des natürlichen Kreislaufs zu akzeptieren. Egal, ob bei einer alten Zeremonie, einem Lichterfest oder in meditativer Stille – die Sonnenwende bleibt ein Symbol für Hoffnung, Licht und die Kraft des Neubeginns.